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Donnerstag, Juni 26, 2008

Analytics in (fast) Real Time

Bereits vor einiger Zeit habe ich darüber berichtet, dass Google die Update Zeiten für die Reports von Google Analytics deutlich erhöht hat.

Die meisten Reports werden nun in deutlich weniger als einer Stunde aktualisiert.

Ich habe einige Fragen erhalten, wie man denn die aktuellen Daten nun sehen kann. Da gibt es einen einfachen Tipp.

Wenn Sie ein neues Profil erstellen sehen Sie in der Profilübersicht die Meldung "Tracking ist nicht installiert" (Click zum Vergrößern)

google analytics meldung
Sofern der Code eingebaut ist verschwindet die Meldung nach kurzer Zeit und die Zahlen werden getrackt.

Wenn man sich dann allerdings in seine Reports anschaut sieht man per Default immer nur die Zahlen bis gestern. (Click zum Vergrößern)

google analytics datum
Wenn Sie in den Kalender gehen und dort das Datum auf den heutigen Tag stellen sehen Sie die aktuellen (fast) Real Time Daten in Ihren Reports. (Click zum Vergrößern)

google analytics kalender
Es werden jedoc nicht alle Reports so schnell aktualisiert. Wenn Sie Ihren Analytics Account mit dem AdWords Account verknüpft haben werden die AdWords Daten nur einmal täglich in die Analytics Reports eingespielt. Auch die eCommerce Daten werden nur einmal täglich aktualisiert.

Daten wie Besuche, Seitenaufrufe, durchschnittliche Aufenthaltsdauer, Seitenaufrufe pro Besuch und sämtliche damit zusammenhängende Reports werden jedoch in deutlich weniger als einer Stunde aktualisiert, sofern man wie oben beschrieben das Datum auf den aktuellen Tag ändert.

Verwandte Posts:

Schnellere Report-Updates in Google Analytics
Wann kommen die Daten?

Sonntag, Juni 15, 2008

Google Analytics: Wohin geht die Reise?

Seit dem letzten wirklich großen Update von Google Analytics - dem kompletten Redesign der Benutzeroberfläche - ist mittlerweile etwas mehr als ein Jahr vergangen. Seitdem gab es verschiedene neue Features, und auch einige Ankündigungen neuer Reports, die entweder bereits umgesetzt wurden oder in Kürze umgesetzt werden.

Doch was mag da noch kommen? Wohin geht die Reise für Google Analytics?

Ein aktuelles Beispiel aus den USA zeigt den Trend wie ich finde recht deutlich. In Nordamerika ist es bereits möglich über Google auch Radio- und Fernsehwerbung zu schalten oder auch Anzeigen in Zeitungen zu platzieren. Auch wenn diese Werbemöglichkeiten dort zumeist noch als Beta-Test laufen gibt es einen Indiz auf die zukünfitge Ausrichtung. Es wird mehr in Richtung eines Anbieters für sämtliche Werbemöglichkeiten gehen.

Da darf dann natürlich auch die Erfolgsmessung der anderen Werbeformen nicht fehlen. Und da es Google Analytics ja bereits gibt macht es natürlich Sinn weitere Daten mit einfließen zu lassen.

So geschehen letzte Woche in den USA.

Dort gibt nun die Möglichkeit die über Google geschalteten TV Ads in Google Analytics einfließen zu lassen. Die bekannten Metriken aus Analytics wie Besuche, Coversions und Umsatz können dort nun angereichert werden mit folgenden Kenziffern:

  • Ausgelieferte Impressions - eine Impressions ist hier die Auslieferung eines TV Spots für mindestens 2 Sekunden
  • Ausgepielte TV-Spots - dies ist vermutlich die Anzahl der komplett angezeigten Spots
  • Kosten - die Gesamtkosten die für die Kampagnen bezahlt wurden
  • Bezahlter CPM - welcher tausender Kontakt Preis wurde für Impressions bezahlt
So sieht das ganze dann in Google Analytics aus:

TV Spots in Google Analytics
Bereits im März dieses Jahres wurden die ebenfalls bisher nur in den USA buchbaren Audio Ads in Analytics integriert. Dort können die über Google gebuchten Radio Werbespots ausführlich in Google Analytics analysiert werden und damit detaillierte Erkenntnisse über den Mediemwechsel von Offline zu Online gewonnen werden.

Hier ein Screenshot der Audio Reports in Analytics:

Radio Spots in Google Analytics
Denkt man nun einen Schritt weiter und überlegt welche Tools und Programme Google noch alles anbietet und bisher nicht automatisiert in Google Analytics integriert sind kommt man schnell zu weiteren möglichen Verknüpfungen.

FeedburnerEine aus meiner Sicht dringende Integration wäre die mit Feedburner. Auch Feedburner gehört zu Google und ist ein mächtiges Tool. Ein Integration mit Google Analytics würde eine deutlich bessere Kontrolle der eigenen RSS Feeds ermöglichen.

Die bisher in Feedburner enthaltenen Statistiken sind nicht sonderlich Aussagekräftig - eine Verknüpfung mit Google Analytics würde doch einen erheblichen Mehrwert bieten und Erkenntnisse woher die qualitativ guten User kommen.

Des weiteren sind weitere Verknüpfungen vorstellbar zum Beispiel mit Google Maps, Google Earth, YouTube und auch den mobilen Applikationen.

Was bedeutet das ganze?

Meine Vorstellung ist, dass Google Analytics irgendwann zu einem integralen Bestandteil wird welches sämtliche Marketingaktivitäten, unabhängig davon ob Online oder Offline, abbilden kann. Quasi ein zentrales Tool, welches einfach zu bedienen ist und Unternehmen bei der Entscheidungsfindung und vor allem der Erfolgsauswertung sämtlicher Marketingmaßnamen hilft.

Welche Integrationen halten Sie für Vorstellbar? Welche würden Sie sich wünschen? Wo denken Sie geht die Google Analytics Reise hin? Teilen Sie Ihre Meinung mit den anderen Lesern und schreiben einen Kommentar....

Dienstag, Juni 10, 2008

Goodbye Google - welcome Trakken

Zunächst einmal: Danke Google!

Fast 2,5 Jahre war ich bei Google in Deutschland, Österreich, Schweiz und Skandinavien verantwortlich für Google Analytics. Von Anfang an habe ich die Entwicklung von Google Analytics mitbekommen dürfen. Wer erinnert sich noch an die ersten Tage an denen man wochenlang auf einen Invitation Code warten musste um das Tool endlich nutzen zu können?

Seitdem hat sich extrem viel getan.

Ich habe die Chance gehabt zu sehen wie "mein Baby" wächst und gedeiht (es ist sehr groß geworden ;-) Zudem durfte ich auf unzähligen Konferenzen im In- und Ausland Vorträge halten, habe unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt und konnte den Google Spirit erfahren.

Eine wirklich tolle Erfahrung für mich war die Internationalität, die Kollegen und die vielen Kunden, denen ich mit Analytics unterstützt habe.

Aber man soll gehen wenn es am schönsten ist.

Daher habe ich Google verlassen um mich mit einem anderen ex-Google Kollegen (Lennart Paulsen) selbständig zu machen.

Selbstverständlich wird dieser Blog wie gehabt weiter geführt!

Ich werde wie bisher über Neuigkeiten, Tipps und Tricks rund um Google Analytics posten. Vielleicht wird das ein oder andere Thema etwas kritischer beäugt, vielleicht schreibe ich auch mehr über andere Tools.

Dieser Blog wird sicher keine Werbeveranstaltung werden, sondern unabhänig weitergführt werden.

Dennoch für die die es interessiert was ich jetzt mache: Wir haben das Unternehmen Trakken GmbH gegründet. Vornehmlich bieten wir folgende Dienstleistungen an:

  • Web Analyse/Web Controlling
    • Implementierung
    • Analyse, Interpretation der Daten (Web Analysten Outsourcing)
    • Schulungen, Workshops, Trainings
    • Ableitungen für Verbesserungen der Kampagnen und Website
    • etc.
  • Conversion Optimierung
    • Landing Pages
    • Multivariate Tests
    • A/B Tests

Ich freue mich weiterhin über viele Kommentare und inspirierende Kommunikation mit meinen Lesern. Vielleicht sehe ich ja einige Leser auf der SES in Hamburg? Ich würde mich freuen!

Freitag, Juni 06, 2008

Interview und SES in Hamburg

Am 23. und 24. Juni findet die SES erstmalig in Hamburg statt.

Ich werde selber auch vor Ort sein und freue mich interessante Vorträge zu hören, aber auch selber viele Gespräche zu führen. Vielleicht ja auch mit einigen Lesern dieses Blogs? Würde mich sehr freuen - sprechen Sie mich einfach an.

Ich werde dieses Mal keinen Vortrag halten. Pascal Fantou jedoch, unter anderem Betreiber des Blogs q48.de, referiert über "So machen Sie Besucher zu käufern". Vorab habe ich ihn um ein Interview gebeten welches nun folgt. Vielen Dank Pascal für die Beantwortung der Fragen.

timoaden.de: Pascal, stell Dich doch meinen Lesern bitte kurz vor. Wer bist Du, was machst Du und was hast Du mit Web Analyse zu tun?

Ich führe ein kleines Unternehmen, das sich im Auftrag von Kunden mit der Entwicklung und Optimierung von Business Modellen im Internet beschäftigt. Dazu gehören neben Analytics als Basis-Instrument auch die Optimierung von Usability, Workflows und Monetarisierung dazu. Zum Beispiel referiere ich auf der SES Hamburg zum Thema Landing Page Optimierung. Meine ersten Erfahrungen habe ich 1998 bei FOCUS Online gesammelt, wo wir aufgrund fehlender Produkte ein eigenes Web-Analytics entwickeln liessen. Das ist natürlich nicht mehr vergleichbar mit den heutigen Tools. Bei Scout24 habe ich um 2003 Omniture eingeführt und seit meiner Selbstständigkeit habe ich wieder mit den unterschiedlichsten technologischen und auch Management-Ansätzen zu tun, wie man das eigene Online Business nach vorne bringt. Deutschland ist interessanterweise in der Breite noch ziemlich hinterher, obwohl man denken könnte, dass Analytics ein klassisch deutsches Produkt ist. Aber die Aufholjagd hat spürbar begonnen. Die steigenden Umsätze und Erlöse finanzieren natürlich automatisch die Tools, die Optimierungen möglich machen.


timoaden.de: Seit wann nutzt Du Google Analytics und wie sind Deine bisherigen Erfahrungen damit?

Ich nutze Google Analytics, seit es auf dem Markt ist. Leider fehlt mir die Zeit, mich intensiv mit allen Analyse-Tools auseinanderzusetzen. Ich finde, dass Google Analytics seit dem letzten Interface Refresh einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, auch Nutzer zu gewinnen, die einen einfach Weg suchen, zu relevanten Zahlen zu kommen. Ein sehr interessantes Features sind zum Beispiel die Benchmarks. Meiner Erfahrung nach ist die Wahl des Tools allerdings zweitrangig. Analyse Tools bieten primär „Shit-In – Shit-Out“. Wenn also die falschen Daten ins Tool hineinkommen, kommen die falschen Entscheidungen heraus.


timoaden.de: Welche Hindernisse siehst Du bei der Nutzung eines Web Analyse Tools in Unternehmen? Wo liegen die größten Probleme? Und wie könnte man sie lösen?

Die meisten Nutzer möchten sich mit solchen Tools gar nicht auseinandersetzen. Das finde ich von der Bedienungs-Seite auch ok. Da haben die großen Tools inzwischen alle reagiert und bieten Push-Services an, die das Login und die Auseinandersetzung mit dem Frontend überflüssig machen. Die Schuld für die mangelde Lust haben meiner Meinung nach zwei Faktoren: Das eine ist, dass sich viele Marketer und Vertriebler lieber mit bunten bildern auseinadersetzen, die zweite, dass die Unternehmen (auch E-Commerce-Unternehmen) solche Tools noch nicht als zentrales Management-Informations-System entdeckt haben. Die, die das haben, orientieren ihre Entscheidungen und Prozess-Optimierungen an den Zahlen, und haben dadurch guten Chancen, den Wettlauf um den günstgsten Prozess zu gewinnen. Deswegen ist es so wichtig, dem Management klar zu machen, dass die Ergebnisse ihr gesamtes Online Business Model beeinflussen. Ich habe Unternehmen gesehen, die dachten, sie könnten den ersten Bugfix ihres Web-Analytics Projektes mit dem nächsten Release sechs Monate später releasen. Da fängt man dann besser erst gar nicht an. Auf der anderen Seite kenne ich Unternehmen, bei denen die gesamte Organisation ihr Reporting und ihre Zielerreichung auf Dashboards aufsetzt. Du darfst raten, welches Unternehmen schneller online wächst.


timoaden.de: Alle großen Suchmaschinen bieten mittlerweile ein kostenfreies Web Analyse Tool an. Google mit Google Analytics, Yahoo! mit Indextools und Microsoft mit Microsoft adCenter Analytics. Wie beurteilst Du diesen Trend?

Nun das Positive ist, dass Webmastern Tools zur Verfügung gestellt werden, um ihre Angebote und damit die User-Experience aller Nutzer zu verbessern. Das tut dem ganzen Internet gut, und allen, die es sowohl professionell wie privat einsetzen. Das Kritische ist natürlich, wie man der Ansammlung von Daten bei Anbietern gegenübersteht, die ein originäres Interesse an Profildaten haben. Zur Zeit beteuern alle Anbieter, mit diesen Daten verantwortlich umzugehen und ein nachweislicher Missbrauch wäre auf der anderen Seite ein Schaden, der die ganze Web-Industrie zutiefst treffen würde.


timoaden.de:Wie siehst Du die Entwicklung des Web Analyse Marktes in den nächsten fünf Jahren?

Meiner Beobachtung nach ist der Trend zu Web-Analytics in den führenden Unternehmen weltweit einem größeren Hunger nach mehr und tiefer integrierten Daten gewichen. Die großen gehen einen Schritt weiter und integrieren diese Daten in Ihre CRM und Backend Systeme wie Clarify und SAP. Dazu kommen Data Warehouses aus Applikationsdaten wie die berühmte Amazon Funktion „Kunden, die dieses Buch gekauft haben, haben auch folgende Bücher gekauft“ oder Landing Page Optimizern. Und dann wären da noch die Daten aus dem Customer Care (E-Mails) und Marktforschung (Surveys). Kurz gesagt: Mehr Datenquellen verknüpfen und das Ergebnis wieder direkt an die Applikation liefern. Denn eines ist doch komisch: Man beschäftigt sich extrem mit dem automatischen Befüllen der Analytics Reports, nur die automatischen Konsequenzen fehlen. Dazu kommt, dass die neuen Erkenntnisse immer filigranere Zielgruppen betreffen, die mit ihrer Optimierung einzeln immer weniger Hebel erzeugen. Das geht nur automatisiert.

Die technische Entwicklung ist aber auch hier nur eine Seite der Medaille. Die besten Tools nützen nichts, wenn sie falsch bedient werden. Leider gibt es in Deutschland nur wenige auf diesen Bereich spezialisierte Unternehmen. Der Gemischtwarenladen mit Web-Design und Werbeagentur macht ja jetzt auch Analytics und BPO (Business Process Optimization). Auch ist der Austausch über best Practices praktisch noch nicht vorhanden. Interessanterweise entwickeln sich hier aber auch innovative Bezahlungsmodelle aus dem Performance Marketing, die nur dann greifen, wenn wirklich ein Erfolg vorzuweisen ist. In fünf Jahren ist diese Leistung aber hoffentlich nicht mehr nötig, weil jeder Onliner seinen professionellen Anspruch eh mit Analytics fundiert und seine Entscheidungen mit Testsystemen untermauert. Wie genial einfach wird dann erst das Benutzen des Webs werden...

timoaden.de: Welche Verbesserungen würdest Du Dir bei Google Analytics wünschen?

Also was mich echt nervt, ist die Zeitverzögerung. Gerade, wenn ich ein neues Projekt aufsetze, oder Fehler behebe, will ich sofort sehen, was die Auswirkung einer Änderung sind. Für die regelmäßigen Tasks ist die Verzögerung schon ok, es sei denn, ich muss kurzfristig auf einen Fehler reagieren. Auch wünsche ich mir mehr Möglichkeiten, aus Applikationen direkt wieder auf diese Daten zuzugreifen, also Export und Import-Funktionen. Bei der Entwicklungspower kann man aber sicher sein, dass demnächst neue Standards gesetzt werden.

Vielen Dank für das Interview Pascal!

 
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